Auf einen Kaffee mit Robert Rößler

Hunde sind seit Jahrtausenden treue Begleiter des Menschen, und die Kunst, sie zu verstehen, bedarf Erfahrung. Für den Hundetrainer Robert Rößler aus Berlin begann diese Reise mit seinem eigenen Hund. In diesem Interview verrät er uns, wie es dazu kam und was seine Arbeit ausmacht.

 

Du hast dich dazu entschieden, Hundetrainer zu werden. Wie kam es dazu?

Forrest, mein eigener Hund, hat mich dazu inspiriert. Er ist 2012 spontan bei mir eingezogen und hat mein Leben grundlegend verändert. Während seiner Erziehung habe ich Gefallen am Hundetraining gefunden und der Gedanke, Menschen dabei zu unterstützen, fühlte sich gut an. Zudem war ich mit meinem damaligen Job nicht besonders happy, weshalb ich offen für Neues war und 2015 die Hundeschule Nasse Nasen in Berlin gegründet habe und bis heute leidenschaftlich führe. Wer etwas mehr über die Anfänge erfahren möchte, kann sich gerne das schöne Video Die Geschichte von Robert und Forrest auf meinem YouTube-Kanal ansehen und bei ein paar knuffigen Welpenvideos dahinschmelzen.

Warum schaffen sich so viele Menschen einen Hund an?

Das ist eine spannende Frage. Der Hund begleitet den Menschen ja schon seit sehr vielen Jahren und hatte in der Vergangenheit hauptsächlich zwei Aufgaben: Jagen und Bewachen. Heute werden diese Qualitäten, zumindest im urbanen Raum, nicht mehr gebraucht und trotzdem halten wir Hunde. Ich denke, es ist schiere Faszination. Und ich glaube, dass aufgrund der industriellen und technischen Entwicklung dem Menschen etwas abhanden gekommen ist, wonach er sich sehnt. Ich meine, es ist das Gefühl von Freiheit und Natürlichkeit. Wenn ein Hund sich genüsslich auf einer Wiese wälzt und dann glücklich ein paar Runden durch den Wald läuft, erinnert es daran, wie einfach und schön das Leben sein kann.

Du trainierst Menschen mit Ihren Hunden vorwiegend im Einzelcoaching. Warum?

Es ist effizienter. Im Einzelcoaching können wir ins Detail gehen und bessere Ergebnisse ausarbeiten. Temperament und Persönlichkeit können genau berücksichtigt werden und es ist mehr Flexibilität möglich. Hunde lernen situationsbezogen und so wählen wir, je nach Thema, den passenden Trainingsort. Soll dein Hund den Rückruf lernen, fahren wir mit ihm und Schleppleine in den Wald. Möchtest du deinem Hund das Ziehen an der Leine abgewöhnen, gehen wir in einen Stadtpark und trainieren dort. Gewisse Themen, zum Beispiel das Alleinbleiben zu Hause, können nur vor Ort geübt werden. Auch für den Menschen ist es verständlicher, unter realen Bedingungen zu trainieren. Für das soziale Geschehen kombiniere ich für das Hundetraining in Berlin auch hin und wieder Teilnehmer in Doppelstunden oder es finden Social Walks statt. Letztendlich möchte ich, dass Mensch und Hund eine schöne Zeit haben und ihr Miteinander stärken.

Was ist das Besondere im Training mit dir?

Ich würde sagen, es ist der bewusste Umgang mit Mensch und Hund. Ich lege viel Wert auf Energie und Körpersprache und mache darauf aufmerksam, dass man mit seinem Hund nicht viel reden muss. Wenn wir in der Stille bleiben, können wir mehr wahrnehmen und lernen. Ich mache auch immer wieder auf die Grundbedürfnisse des Hundes aufmerksam, da die Missachtung oft der Grund für Verhaltensauffälligkeiten ist. Auf meinem YouTube-Kanal kann jeder einen Einblick in meine Arbeit bekommen und entscheiden, ob er mit mir zusammenarbeiten möchte.

Wie kann man dich für ein Mensch-Hund-Coaching buchen?

Das ist einfach. Man kann mich über das Kontaktformular auf meiner Website anschreiben. Ich melde mich dann in Kürze. Bis es mit dem Training losgeht, können machmal ein paar Wochen vergehen, da ich mir gerne für meine Kunden und Hunde ausreichend Zeit nehme.